Eine Woche nach der harten 1:3-Heimniederlage gegen Sursee III wollten wir heute auswärts die Revanche. Wir wollten eine heftige Reaktion zeigen. Dafür nahmen wir uns einiges vor. Es sollte mehr geschossen und der Scheibe die Gelegenheit gegeben werden, ins Tor zu gehen.

Im ersten Aufeinandertreffen waren wir oft blind angerannt, verloren uns in den Ecken und liefen zu oft und äusserst naiv in Konter.

Alle unsere Pläne wurden bereits nach zwei Minuten über den Haufen geworfen. Die erste Linie brachte die Scheibe hinter Roli nicht unter Kontrolle, was der Gegner mit Buebetrickli eiskalt zum 1:0 ausnützte. Wieder mussten wir einem Rückstand nachrennen – nicht das, was wir uns vorgestellt hatten.

Unser Team liess die Köpfe jedoch nicht hängen und war in der Folge darum bemüht, den Gameplan konsequent umzusetzen. Wenn auch jetzt unter anderen Vorzeichen. Über weite Strecken der ersten Halbzeit hatten wir das Spielgeschehen im Griff. Insbesondere, wenn unsere erste Reihe mit Meyer, Mettler, Steiner und Röcker, der heute sein erstes Spiel für unseren Verein bestritt, auf dem Feld stand, wurde es für Sursee III gefährlich. Was aber einmal mehr fehlte, waren die Tore. Die zweite Linie kam einzig durch Bucher zu einigen Chancen, die letztendlich im Abschluss aber zu harmlos und für den Goalie keine echte Prüfung waren. Die Linie durfte sich zudem einige Male bei Roli bedanken, der mit sicheren Paraden einiges zur guten Bilanz des Blocks beitrug. In der ersten Halbzeit fielen keine weiteren Tore. Wir nahmen diesen unnötigen 0:1-Rückstand mit in die Pause.

Der Coach versuchte mit Umstellungen für neue Impulse zu sorgen. Bucher tauschte mit Röcker den Platz, welcher mit seiner Erfahrung die Defensive der zweiten Reihe verstärken sollte. Sascha setzte als Erster die Vorgabe um, als er nach zweieinhalb Minuten abzog und dafür sorgte, dass die Mauer im gegnerischen Tor auch einmal daneben griff. Es war ein toller Treffer, der aber nicht lange währte, denn Sursee legte noch im gleichen Einsatz wieder vor. Wieso uns das immer passieren muss? Taktische Mängel! Wir verstehen es einfach nicht aus einer ruhigen Defensive heraus unser Spiel zu lenken. Kaum war die Scheibe wieder im Spiel wurde sie in der Vorwärtsbewegung vom Gegner abgepasst. Einmal mehr liefen wir in einen Konter und schon waren die Luzerner wieder in Führung. Zu dumm! Dafür war das Spiel jetzt richtig lanciert.

Es ging hin und her. Beide Teams konnten noch einmal zulegen und kamen ihrerseits zu Möglichkeiten. Dann kam die Röcker-Show: Renato liess im Spielaufbau mit einer überlegten Wende den forecheckenden Stürmer ins Leere laufen, nahm einen neuen Anlauf und zog mit Tempo tief in die gegnerische Zone, wo er schliesslich mit einem satten Handgelenkschuss – wie es keiner von uns kann! – zum abermaligen Ausgleich traf. Wieder war das Spiel offen. Und diesmal konnten wir nachsetzen. Nur wenige Minuten später fruchtete endlich eine der unzähligen Aktionen unserer ersten Linie. Steiner spielte den Puck auf Meyer und der traf aus kurzer Distanz sicher am Goalie vorbei ins Netz! Eine gute Viertelstunde blieb zu spielen.

Neun Minuten vor Schluss kam die Chance im Powerplay, unserem ersten an diesem Samstag. Klar, war wieder die erste Linie gefragt. Doch die Scheibe wollte nicht dahin, wo sie Oli und Co. gerne gesehen hätten. Immerhin blieb die 3:2-Führung bestehen. Doch anstatt diese Führung jetzt einfach zu verwalten, die Scheibe mit allen nur erdenklichen Mitteln von Roli fern zu halten, wollten wir lieber Tore schiessen und liefen wie Schulbuben wieder in einen Konter...

Hätte, wäre, wenn – das bringt alles nichts! Auch Buchers Riesenchance 20 Sekunden vor der Sirene erwähnen wir nur, aber kommentieren wir nicht. Es ging in die Verlängerung, in welcher kein Tor mehr fiel. Das erste Penaltyschiessen der Vereinsgeschichte war Tatsache. Unsere Schützen zielten aber alle daneben, ausser Röcker, der uns mit seinem Penalty lange hoffen liess. Ein einziger genügt allerdings selten. Auch heute nicht.