Lockout bringt auch dem IHC Verstärkung

IHC Freienbach - SC Seuzach Dragons 6:3


Der Lockout ist Tatsache. Und hoffentlich bleibt er es noch für eine Weile: Maars L. Kormänen – Wahlfinne, Schnapsdrossel und Ex-Fussballer – konnte für die Dauer des Spielerstreiks in Nordamerika vom IHC Freienbach übernommen werden. Und er schlug gegen Seuzach ein wie eine Bombe. Finanziert wurde der Transfercoup seitens eines bayrischen Investors, der seit jeher behauptet Fussballer seien die besseren Hockeyspieler. Man munkelt, er weile gerade in der Allianz-Arena zu München, um mit einem zweiten Spieler zu verhandeln (der hat doch einen Egg ab!). Bleibt zu hoffen, es ist der Xherdan, der belastet das Ausländerkontingent nicht weiter...

Wer kommt, wer geht – Spekulationen wurden am Samstag sowieso hinfällig, weil jeder ab dem Gezeigten ins Schwärmen geriet. Maars L. Kormänen führte das Team an, indem er nicht nur die gegnerischen Verteidiger vor unlösbare Probleme stellte, nein, er brachte auch den Trainer der Drachen zum Austicken (Anm. d. R. es war gar nicht er – aber sonst passt das alles nicht zusammen!). Jetzt aber alles der Reihe nacht (sonst kommt ja keiner mehr draus!)

Nach der 3:7-Niederlage gegen uns im Startspiel, sinnte der SC Seuzach auf Revanche. Er trat leicht verändert an und spielte stark auf. Insbesondere die #9 machte uns das Leben schwer. Dazu war ein neuer Goalie im Kasten, der über die ganze Partie weg sehr gut hielt. Es dauerte seine Zeit, das Spiel war relativ ausgeglichen. Die Zürcher hatten mehr Puckbesitz, wir hatten die besseren Chancen. Ivan hielt im Goal einmal mehr sehr sicher und war der gewohnte Rückhalt.

Auffällig war von Beginn weg, wie hart der Gegner spielte und leider, wie wenig der Schiri das mitbekam. Während den vollen 50 Minuten war der Unparteiische komplett überfordert; er sah nichts und pfiff nichts. Immerhin waren für beide Seiten die Bedingungen gleich, obwohl natürlich alle monierten, sie würden benachteiligt. Den Vogel abgeschossen hatte dann nach gut 10 Minuten der gegnerische Trainer. Ein junger Heisssporn ohne Nerven. Wahrscheinlich noch voll vom Vorabend, tickte er nach einem Foul an einem seiner Jungs komplett aus, schrie um sich und tobte wie ein Wald voller Affen. Dabei beleidigte er den Schiedsrichter aufs Übelste und wurde beinah handgreiflich. Dass er das Spiel fortan von der Tribüne aus verfolgte (und von dort mit seinem Assistenten auf der Bank telefonierte!) war die Konsequenz und zeugte wohl auch von seinem Niveau. Unglaublich!

Nachdem der Jammerlappen weg war, gelang Sele in der 14. Minute das erste Tor. Er schloss eine wunderbare Kombination auf engstem Raum von Oli über Mettler sicher ab und lancierte die Partie so richtig. Seuzach war wieder im Hintertreffen und musste reagieren. Das liessen wir jedoch nicht zu und kreierten selber immer Chancen. Leider landete einfach viel zu viel an der Torumrandung. Allein in der ersten Halbzeit hörten wir das metallene Päng ganze 4x. Und eben: Als Bucher bei einem 2 gegen 1 nur den Pfosten traf, liefen wir in einen dummen Konter und kassierten den Ausgleich.

Die Zürcher hätten diesen Treffer besser nicht gemacht, weil jetzt Kormänen das Zepter in die Hand nahm. Für ihn entsprach das 1:1 nicht dem Geschehen auf dem Platz und deshalb nahm er kurz nach Wiederanspiel dem Gegner die Scheibe ab, fuhr allen davon und legte vor dem Tor cool zurück auf Müller, der nur einzuschieben brauchte.

Dass es dann doch mit einem Unentschieden in die Kabine ging, ist einer Unkonzentriertheit zuzuschreiben. Bucher verlor das Bully in der Offensivzone und lies seinen Gegenspieler einfach ziehen. Soli, etwas überrascht, kam zu spät und konnte diesen auch nicht stoppen, worauf er alleine auf Füglister zog und diesen bezwang.

In der zweiten Halbzeit konnte alles wieder von vorne beginnen. Kormänen sah die Sache immer noch gleich wie vor der Pause und so machte er ganz einfach bei seinem ersten Einsatz das 3:2. Scheibengewinn, Antritt, Abschluss – eine Klasse für sich! Doch wieder konnte der SC Seuzach Dragons ausgleichen, obwohl er eigentlich wenig Zwingendes kreierte. Der dritte Treffer war nun vollkommen unerzwungen und Ivan hätte ihn eigentlich halten müssen.

Letztendlich entschieden die Special Teams die Partie. In der 34. Minute konnten wir endlich wieder einmal ein Powerplay erfolgreich abschliessen. Bucher passte durch die Beine des Gegners zu Sele, welcher die Scheibe sicher im Tor versenkte. Und kurz darauf realisierten wir einen Shorthander – durch wen wohl? Anstatt zu befreien, zog Kormänen davon, spielte sich selber die Scheibe im 1 gegen 1 zwischen den Beinen durch und trocknete damit den Gegnerspiel ab. Schliesslich versenkte er die Scheibe mit einem gekonnten Heber im Netz. Es war eines der tollsten Tore, die wir je gesehen hatten!

Damit war das Spiel entschieden. Seuzach warf alles nach vorne, aber unsere Verteidiger Soli, Metter, Dani und Tati hielten mit Wahnsinnseinsatz dagegen. Nicht wenige von ihnen beklagten nachher unter der Dusche einige blaue Flecken. Aber für so einen Sieg tut man’s ja gerne!

Gegen einen zum Schluss viel zu offensiven Gegner gelang Lolo in der 48. Minute auch noch das 6:3. Natürlich auf Pass von Kormänen, der damit seiner persönlichen Leistung die Krone aufsetze.

 

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Cafi Holzofe, Wollerau