SC Seuzach Dragons - IHC Freienbach 3:7
Heute passte einfach alles: die ganze Mannschaft mit 12 Spielern und damit 3 kompletten Linien sowie allen drei Goalies (!) tauchte auf. Es war ein von Beginn weg (fast) perfektes Spiel, in dem keiner speziell ab- oder auffiel, und das unterstrich, dass der IHC Freienbach sehr erfolgreich sein kann, wenn er als Kollektiv 50 Minuten zusammen hält.
Der SC Seuzach Dragons, wie wir 3. Liga-Aufsteiger, reiste ohne seinen Topskorer Roger Knecht nach Kaltbrunn. Trotzdem war diese Mannschaft der erste grosse Test für uns. Bei uns war sich jeder bewusst, dass eine Liga höher ein anderer Wind weht, unseren Schäfchen war die Entschlossenheit anzumerken. Wir freuten uns auf dieses Spiel!
„Nicht zu sehr nach vorne preschen!“ und „Den Gegner zuerst kommen lassen!“ hallten noch irgendwo die Worte von Coach Steiner – aber einem geschenkten Gaul schaut man nicht in Maul und so war keiner traurig, als wir nach zweieinhalb Minuten schon 2:0 führten (das gibt’s ja sonst nur gegen Stäfa!). Zuerst schlich sich Kormännen frech vors Tor, wo ihn Hefti wunderbar bediente und dann brachte Sash vor seinem Linienwechsel die Scheibe einfach mal Richtung Tor und düpierte – wohl auch zu seiner Überraschung – den Torhüter der Zürcher. Aber eben: wenn man die Scheibe nicht aufs Tor bringt, fallen auch keine Treffer!
Diese frühe Führung verlieh uns Sicherheit. Die Dragons wussten nicht recht, wie sie reagieren sollten. Je mehr Zeit verstrich, war klar, dass wir ihnen läuferisch überlegen waren. Technisch hatten auch sie einige versierte Spieler dabei, sobald wir unsere Angriffe jedoch mit Tempo fahren konnten, kamen sie meist einen oder zwei Schritte zu spät. So erarbeiteten wir uns ein Chancenplus und als Sele auf Pass von Steiner in der 17. Minute das 3:0 gelang war die Partie fast schon entschieden.
Im Tor machte heute Ivan Füglister seinen ersten Match für unser Team. Die Verstärkung von den Scorpion Pfäffikon spielte hervorragend und dürfte in Zukunft für erhöhte Konkurrenz auf dem Goalieposten sorgen. Wir nahmen das 3:0 mit in die Pause; Füglister wurde in den ersten 25 Minuten geprüft, aber nicht bezwungen.
Die Marschrichtung für die 2. Spielhälfte war klar: solid defensiv spielen, Puck klären und wenn sich nach vorne eine Chance bietet, dann zuschlagen. Als Sele mit seinem zweiten Treffer nicht nur seine Torflaute der letzten Monate beendete, sondern unsere stolze Führung weiter ausbaute, war die Sache definitiv gelaufen. Dachten wir zumindest. Und das ist der einzige Vorwurf, den wir uns nach der Partie gefallen lassen mussten.
Ein Hacken von Soli brachte die erste Strafe des Spiels. Die Boxplay-Formation wurde kalt geduscht und gleich nach wenigen Sekunden geknackt. Der erste Treffer der Zürcher war Tatsache und während wir uns über den verlorenen Shutout ärgerten, stand es bereits 4:2. Nullkommaplötzlich waren wir nach einem hohen Flug hart gelandet. Seuzach hatte Lunte gerochen. Und der Schweizer sagt bekanntlich: „Wänn’s zweitelet, dänn drittelet’s“ und ausgerechnet in diesem Moment begeht Füglister seinen einzigen Fehler – ja, eigentlich seine einzige Unsicherheit der gesamten Partie: er liess einen harmlosen Schuss nach vorne abprallen, wo der Verteidiger nicht zur Stelle war, dafür der Zürcher Stürmer übernehmen und sich die Ecke aussuchen konnte. Innert weniger als 2 Minuten war unsere komfortable Führung weg, wir führten bloss noch 4:3 und mussten jetzt reagieren.
Die Partie war also doch nicht entschieden. Der Coach nahm richtigerweise sein Timeout und versuchte in erster Linie die Gemüter zu beruhigen. Der kurzfristigen Hektik zum Trotz waren wir immer noch die bessere Mannschaft und Oli rückte uns das wieder ins Bewusstsein. Wir lagen schliesslich immer noch vorne und dieses Spiel gaben wir nicht mehr aus den Händen.
Jetzt war Einsatz gefragt. Seuzach rannte an, wir hielten dagegen und Füglister hielt einige Male mirakulös. Die Zeit verstrich und 7 Minuten vor Schluss machte Steiner dem Gegner einen Strich durch die Rechnung. Ein abgefälschter Schuss fand den Weg ins Tor und brachte uns das ach so wichtige 5:3. Die Hoffnungen der Zürcher waren natürlich geknickt und als Bucher nur 30 Sekunden danach gar das 6:3 gelang, wurden diese ganz zu Grabe getragen. Der Sieg war unser, die Unbekümmertheit auf einen Schlag zurück. Da passte es, dass sich Kormännen und Dani mit ihrem Goal bis zur letzten Sekunde Zeit liessen und den gelungenen Schlusspunkt unter eine wirklich gelungene Premiere in der Stärkeklasse 3 setzten.