IHC Freienbach - ihcSF Linth III 6:5 n.P.
Im 2. Spiel des SIHP 2012/13 wartete mit dem ihcSF Linth III ein starker Gegner, welcher die Sommersaison in der 2. Liga auf dem 1. Platz beendet hatte. Entsprechend stellte der Coach Oliver Steiner die Mannen des IHC Freienbach taktisch ein; es wird mit allen vier Feldspielern verteidigt und wenn sich die Chance zum Angriff bietet, wird gnadenlos zugeschlagen.
Die Überraschung war dann gross, als bei Linth III lauter Knirpse am Werk waren… Linth III hat das Team im Vergleich zum Sommer mehrheitlich durch ihre Elite-Mannschaft ersetzt, doch auch diese jungen Spieler – trainiert vom U19-Nationaltrainer Michael Friedli – sind stark und spielen teilweise in den Junioren-Nationalmannschaften; der eine oder andere Spieler wird wohl dereinst in der Nationalliga A oder B landen.
Die Linth-Spieler nahmen auch sogleich das Zepter in der Hand und zeigten, wie man mit System ein Spiel aufzieht. Den Freienbacher Spielern wurde sofort klar, dass es mit spielerischen Mittel schwer werden würde und man nur mit Systemtreue und Kampfgeist punkten kann. Trotzdem war es das Freienbacher Team, welches als erstes einen Torerfolg feiern konnte. Christoph Hefti erkämpfte sich im Verteidigungsdrittel die Scheibe und machte eins, zwei Kurven bis er merkte, dass sich irgendwie gar niemand um ihn kümmerte. So konnte Hefti entsprechend Speed aufbauen, die ganze Verteidigung umkurven und bereits in der 2. Minute zum 1:0 einnetzen.
In der Folge drückten die Linth-Junioren weiter vehement auf das Freienbacher Tor, fanden jedoch ein ums andere Mal im neu verpflichteten Freienbach-Goalie Ivan Füglister ihren Meister. Da es den Linth-Spielern nicht wunschgemäss lief, liessen sie sich nach rund 16 Minuten zu einem ersten Foul hinreissen. Freienbach konnte im darauffolgenden Powerplay das Spiel aufziehen und da Daniel Elmer vor dem Tor alle Freiheiten besass, konnte er in der 18. Minute zum 2:0 einschiessen. Linth hatte aus dieser Strafe offenbar nichts gelernt und nur 11 Sekunden nach dem Tor wanderte der nächste Linth-Spieler auf die Strafbank. Auch diesmal dauerte es nur etwas mehr als eine Minute bis Freienbach wieder jubeln konnte; Marcel Kormann hatte eine super Kombination über mehrere Stationen zum 3:0 abschliessen können. Der Spielstand entsprach zwar in keiner Weise den Puckbesitz-Verhältnissen, jedoch hatte sich das Höfner Team bisher einfach cleverer angestellt.
Der 3:0-Rückstand war zu viel für den U19-Nati-Coach Friedli, welcher seinen Spieler in einem Time-Out nochmals seine Marschroute bekannt gab. Und dieses Break fruchtete; nur wenig später fiel das 3:1 und den alten Mannen aus Freienbach wurde schonungslos aufgezeigt, was passiert, wenn man nicht konsequent verteidigte. Als dann wenig später Talenta auf die Strafbank musste, zog wieder Unheil vor Füglisters Tor auf und Linth III schaffte tatsächlich noch vor der Pause den Anschlusstreffer.
In der zweiten Halbzeit bot sich mehrheitlich das selbe Bild; die Linth-Junioren machten das Spiel und der IHC Freienbach verteidigte beherzt. In der 35. Minute fassten die St. Galler wiederum eine Strafe; die Chance für Freienbach also für ein weiteres Tor. Das Powerplay drei Minuten zuvor war jedoch schwach gespielt und blieb ungenutzt; nun wollte man es bessern machen. Doch auch dieses Überzahlspiel fing wieder mit einigen Fehlern an, irgendwann fasste sich aber Marcel Mettler von halblinker Position ein Herz und zog ab; der Schuss schlug wuchtig in der entfernten Tor-Ecke ein und Freienbach führte mit 4:2. Der Zwei-Tore-Vorsprung hielt jedoch keine 4 Minuten, ehe Linth wieder auf 4:3 ran kam; wieder liessen die Höfner Spieler einen der flinken Junioren unbehelligt ziehen.
In der Schlussphase drückte Linth III massiv auf den Ausgleich, Freienbach konnte jedoch ein ums andere Mal befreien. Doch das Spiel sollte noch hochdramatisch werden! Als rund 2 Minuten vor Schluss je zwei Spieler auf der Strafbank sassen, nahm Linth-Coach Friedli volles Risiko und ersetzte den Torhüter durch einen weiteren Feldspieler. Die Massnahme fruchtete und Linth glich 47 Sekunden vor Schluss zum 4:4 aus. Freienbach war nun aber wieder komplett und wollte noch mal ein Powerplay aufziehen. Da sich aber nach dem gewonnen Bully kein Spieler für die Passabnahme anbot, lupfe Christoph Hefti die Scheibe einfach mal aufs Tor und traute wohl seinen Augen nicht, dass der Torhüter dieses Schüsschen passieren liess. Egal, es stand 36 Sekunden vor Schluss 5:4 für Freienbach. Nochmals nahm Friedli danach den Torhüter raus und nur 17 Sekunden später glich Linth III zum viel umjubelten 5:5 aus! Den rund 50 lautstarken Zuschauern wurde wirklich etwas geboten!
Durch dieses 5:5 ging es in die Verlängerung. In der Overtime schienen beide Teams ihre taktischen Marschrouten über Board geworfen zu haben. Beide Teams griffen an was das Zeug hielt und so kam es, dass ein Linth-Spieler alleine aufs Tor ziehen konnte und nur mit einem Foul zu stoppen was; Penalty! Doch Füglister im Freienbach-Tor machte sich beim Versuch von Sivan Edri gross und dieser sah den Schuss an der Latte abprallen; Glück gehabt!
Der Rest der Verlängerung wurde hart gefightet und so blieb es beim unentschiedenen Spielstand. Das Penalty-Schiessen musste also entscheiden, wobei je Team 3 Spieler antreten konnten. Oliver Steiner war der erste Schütze und verwandelte souverän. Dann kamen die grossen Auftritte des starken Ivan Füglister, welcher alle drei Linth-Versuche abwehren konnte und so zum Matchwinner avancierte. Obwohl den Titel „Matchwinner“ an diesem Tag eigentlich das ganze Team mit all seinen 11 Spielern verdient hatte; nur dank einer disziplinierten und systemtreuen Leistung aller Spieler war dieser Sieg möglich!