IHC Freienbach - IHC Jona-Au II 0:9
Jetzt dauert's mal einen Tag, bis der Matchbericht verfasst wird und schon werden Stimmen (im Gästebuch!) laut, die sagen, unsere Leistung werde tot geschwiegen...-Also, bitte: wir schweigen
nicht! Wir gratulieren! Hoch leben die Haie! Lang leben die Wölfe!
Wenn wir das Spiel hier nun mit 2 Tagen Distanz analysieren, wird jedoch schnell klar: der IHC Freienbach war besser! Doch verfügen wir nicht über einen solchen gewifften Strategen im
Hintergrund, der uns einmal mehr mit einem brillianten Leibchenroulette an der Nase herumgeführt hat. Das war sackstark! Ausgerechnet er, dem ein absolut koscher und einheitlicher Auftritt seines
Teams wichtig ist, lässt seine Männer mit zwei verschiedenen Trikots auflaufen! Wer soll da noch drauskommen...es war, als stünde ein drittes Team auf dem Feld. Völlig perplex, versuchten wir uns
zuerst neu zu orientieren. Es war wie wenn man aus finsterer Dunkelheit ins grelle Sonnenlicht tritt! Man benötigt zuerst einen Moment - doch da war es schon zu spät und der Puck schon drin. Das
war klug eingefädelt, Herr Meier. Kompliment.
Völlig baff standen wir da. 1:0 für den Gegner! Und das nach nur 20 Sekunden. Aber es blieb ja genug Zeit. Wir liefen an, selbstbewusst und auf die Aufgabe konzentriert, und wären fast durch
Bucher zum Ausgleich gekommen. Dann allerdings musste Röcker für ein Halten auf die Strafbank. Er sollte später dazu sagen: "Es war komisch. Ich konnte den Gegner nicht loslassen. Ich blieb
einfach kleben!". Ob wir Meier da auf den Leim gegangen sind? Wahrscheinlich. Während wir auf Energydrinks setzen, verteilt er in der Garderobe wohl Tesa Powerstrips! Auf jeden Fall standen wir
im Powerplay lange gut. Es reichte aber nicht und schon waren wir mit 0:2 hinten.
Der Teamstratege und Feldherr ist beim Gegner zugleich auch der beste Spieler. Das bewies er nach einer knappen Viertelstunde. Zuerst dribbelte Meier unsere Verteidigung schwindelig. Technisch
versiert und unglaublich schnell. Dann brachte er die Scheibe aufs Tor, wo sie noch zweimal abgelenkt wurde. Es war ein wirklich herrlicher Treffer, das anerkennen auch wir! Das grosse Talent
dieses Ausnahmekönners macht eben auch seine Mitspieler besser! Und als ob damit noch nicht genug gewesen wäre, setzte MM, wie er von seinem Linienpartner und guten Freund Pascal Wyss liebevoll
genannt wird, noch einen drauf und stocherte bei der nächsten Aktion den Puck gekonnt über die Linie. Es stand 0:4 - was hätten wir auch machen sollen?
Wenn wir ehrlich sind, hatten wir gar nie eine richtige Chance. Wie auch? Ein Mann allein kann eben doch den Unterschied ausmachen! Da Meier defensiv über mindestens so gute Qualitäten wie in der
Offensive verfügt, waren unsere Stürmer heute quasi inexistent. Wer in 12 Spielen 93 Tore macht, also knapp 8 pro Spiel, ist vielleicht in dieser Liga top, beisst sich aber an einer Verteidigung
wie dieser die Zähne aus. Natürlich liesse sich umgekehrt argumentieren. Man könnte sich durchaus fragen, was ein Spieler dieses Weltformats (und sein Team als solches!) in unserer Liga zu suchen
hat, aber solche Fragen würden wir nie stellen.
Stattdessen suchen wir die Fehler in den eigenen Reihen. Auf keinen Fall wollen wir in dieser objektiven Analyse nach Ausreden suchen. Wir müssen uns an der eigenen Nase nehmen, wenn es ums
Powerplay geht. Das war nicht gut, das wissen wir selber. Und auf der anderen Seite sind wir wohl im Boxplay ein wenig zu wenig entschlossen zu Werke gegangen. Aber damit hat's sich dann auch!