ihcSF Linth III - IHC Freienbach 4:5
«Die können einem ja richtig leid tun!», dachte wohl Herr und Frau Zuschauer, als sie den kleinen IHC Freienbach beim Einlaufen beobachteten. Stand dem Heimteam das ganze Kader zur Verfügung, dümpelten in unserer Hälfte gerade mal 9 Feldspieler herum, die beim Warm-Up kein Bein vor das andere brachten. Wer da nicht auf die Gelben setzte, war selber Schuld! Mit Angstgegnern ist das allerdings so eine Sache - gewonnen haben trotzdem wir. Mal wieder!
Der ihcSF Linth III hatte nach dem Out im Liga-Playoff vom vergangenen Sommer noch eine Rechnung offen mit uns. Wir erinnern uns immer wieder gerne: die St. Galler dominierten zwar die Quali, im Playoff zogen sie aber gegen uns den Kürzeren und scheiterten kläglich. Logisch, waren sie auf Wiedergutmachung aus und entsprechend couragiert starteten sie in die Partie.
Das überraschte uns jedoch kaum - wir waren taktisch einmal mehr voll auf der Höhe. Kormännen, der bei dermassen vielen Absenzen (es fehlten: Bisig, Hefti, Mettler, Schober, Soli, Steiner und Venzin!) sowohl Coach und Captain als auch Keyplayer und Mädchen für alles machte, stellte uns defensiv ein - wir sollten gar nicht zu viel versuchen, sondern abwarten und auf Konter lauern!
So nahmen die St. Galler zwar von Beginn weg das Heft in die Hand - Puckbesitz und Feldüberlegenheit waren frappant - doch ihre sture Systemtreue machte sie auch heute wieder berechenbar.
Den ersten Gegentreffer kassierten wir in Unterzahl, nachdem Lolo für einen hohen Stock auf die Strafbank verbannt wurde. Wieder zurück, war er bemüht sein «Verschulden» gut zu machen. Als sich die Gelegenheit bot, setzte er tief in der Zone des Gegners nach, gewann seinen Zweikampf und damit die Scheibe, welche er toll auf Wyler zurücklegte, der nur noch einzuschieben brauchte! Unser erstes Tor unterstrich vor allem eines: Auch die machen Fehler!
Zunächst waren es jedoch hauptsächlich wir, die immer einen Schritt zu spät waren, den Puck verpassten oder ausgedribbelt wurden. Wir konnten uns aber wie immer auf Ivan im Tor verlassen, der gegen diesen Gegner offenbar sehr gerne spielt und erneut zur Hochform auflief. Bemerkenswerterweise war er in dieser Partie immer genau dann am Besten, wenn wir defensiv ein Blackout hatten und ihm die gegnerischen Stürmer alleine überliessen...!
1:3 lagen wir hinten als sich Kormännen ein Herz fasste, er sich alleine über das halbe Feld kämpfte und sich dabei nicht von der Scheibe trennen liess. Am Ende spielte er auch noch den Goalie geschickt aus und verkürzte auf 2:3. Es war ein äusserst wichtiger Treffer. Es dauerte nicht mehr lange bis zur Pause.
Die St. Galler, ob ihrer Leistung (was Aufwand und Ertrag betraf) frustriert, fingen jetzt an zu foulen. Taktisch völlig doof gerieten sie so vor Ende der ersten Halbzeit mit 2 Mann in Unterzahl und wir sagten Danke: das Powerplay lief sehr gut, Bucher spielte durch die Box auf Röcker, der herrlich zum Ausgleich traf! Und damit ging's in die Pause.
Die zweite Hälfte begann schlecht. 8 Sekunden nur brauchte der ihcSF Linth III zur abermaligen Führung. Bucher gewann zwar das Wiederanspiel, ein Missverständnis zwischen ihm und Röcker, brachte den Puck direkt zum gegnerischen Angreifer, der übernahm, sich am Verteidiger vorbeidribbelte und Ivi keine Chance liess. Ein dermassen dummer - und allem voran unnötiger! - Treffer darf einfach nicht passieren! Schade wär's gewesen, wenn diese Unkonzentriertheit eine Niederlage besiegelt hätte - das hat sie aber nicht. Im Gegenteil: wir steckten auch das weg und fühlten uns in der 2. Hälfte zunehmends wohler, spielten etwas mutiger nach vorne (ohne jedoch unsere defensiven Aufgaben zu vernachlässigen) und kamen so durch Kormännen nicht unverdient zum 4:4-Ausgleich. Hier lag etwas drin - das merkten jetzt auch die Zuschauer!
Linth III liess sich in der Folge vermehrt zu dummen Fouls verleiten. Wo sie uns technisch weit voraus sind, sind wir ihnen in Ruhe und Gelassenheit überlegen. Sie provozierten uns, wir gingen nicht darauf ein. Sie allerdings hackten nach und spielten auf den Körper, was Schirimeister Ott zum Handeln zwang. Er pfiff, wo es nötig war und gab die Partie nie aus den Händen.
Nach einem groben Foul an Kormännen, gab es einige Tumulte mit Vögeli, der verbal um sich klaffte, als wäre er ein Hund und kein Vogel! Und als die Szene vorbei war, traf Tati etwas glücklich zur erstmaligen Führung. Genau im richtigen Moment!
Wir setzten in der Folge alles daran, die Führung zu verteidigen. Zum Schluss ersetzte der ihcSF Linth ihren Goalie gar durch einen 5. Feldspieler - doch alles nützte nichts! Die Zeit lief ab und die Rumpftruppe des IHC Freienbach verliess das Feld als Sieger!