Ausgerechnet gegen den Leader überzeugt

ihcSF Linth III - IHC Freienbach 2:4

 

Muss man als friedliebender Mensch auch den Friedli lieben? Kann man 50 Minuten lang friedli bleiben, auch wenn man die ganze Zeit seinen Bart (und seinen Stock) im Rücken spürt? Wenn er uns die ganze Zeit provoziert? Wollen wir diesen und anderen Fragen auf den Grund gehen, damit wir alle unseren Seelenfriedli finden.

Das zweite Aufeinandertreffen der Saison mit dem ihcSF Linth III hatte es in sich. Als abgeschlagener Tabellenletzter genossen wir gegen den ewigen Leader wenig bis gar keinen Kredit. Die Zuschauer, der Gegner, der Friedli – alle erwarteten einen klaren Sieg der St. Galler. Nur wir glaubten an uns. Denn wir wussten, dass wir mit einem engen defensiven Korsett genug Luft haben würden, um Linth wieder ans Bein zu pissen. Und genau so eines zog uns der Coach am Samstagabend über.

Wir richteten uns in der Rückwärtsbewegung anders aus und verzichteten auf Experimente. Hinten machten wir dicht. Sollte der Gegner doch seine Kreise ziehen, das störte uns nicht.

Die erste Welle rollte so früh auf uns zu. Linth war mehrheitlich im Puckbesitz und legte wie immer wert auf einen gepflegten Aufbau. Wir hielten dagegen, indem wir uns voll und ganz auf den Slot konzentrierten. Unsere Stürmer klebten an den gegnerischen Verteidigern, so dass diese nicht in die gefährliche Zone eindringen konnten, um dort angespielt zu werden.

Das funktionierte gut. Und doch konnte Pysmennyy in der 8. Minute durchbrechen und zur Führung einschiessen.

In der Folge legten wir grossen Wert darauf, nicht vom Gameplan abzuweichen und weiter zu arbeiten. Irgendwann sollte unsere Chance schon kommen. Als in der 22. Minute zum zweiten Mal einer der St. Galler auf die Strafbank musste, landete ein Querschläger auf der Schaufel von Kormann, der geschickt abdrehte, den Verteidiger damit ins leere laufen liess und den Puck zu Hefti vors Tor spielte. Dieser musste nur noch einschieben und zur Pause stand es nicht unverdient 1:1 unentschieden.

Die zweite Halbzeit begann mit einem Treffer vom friedlichsten Mann auf dem Felde. Der Puck kam unglücklich vors Tor und landete am Pfosten. Via Pfosten und Ivis Rücken (oder so ähnlich) landete die Scheibe im Tor – welchen Anteil der Friedli wirklich daran hatte, sei dahingestellt. Ob aus Mitleid oder Ehrerbietung, das Goal gehörte ihm und es zählte. Wir lagen wieder im Rückstand. Und Röck stand auf und brachte Ade. Was folgte, waren die bisigsten 100 Sekunden der bisherigen Saison. Praktisch im Alleingang kehrte die #21 das Resultat vom 1:2 zum 3:2. Er versenkte die Scheibe zweimal aus dem Handgelenk und auf einen Schlag realisierte jeder auf der Bank, dass der Sieg zum greifen nahe lag.

Noch waren allerdings über 15 Minuten zu spielen. Doch der Gegner wurde sichtlich nervös. Die Angriffe rollten nicht mehr so koordiniert. Die Pässe kamen nicht mehr so genau. Und die Gangart wurde grober. Die Provokationen gipfelten schliesslich in der 49. Minute in einer Massenschlägerei, bei der verschiedene Spieler aufeinander losgingen. Mitten drin: der Friedli. Hefti, sonst ja auch ganz ein friedlicher, setzte sich endlich zur Wehr und wurde dabei von Sash unterstützt. Friedli kassierte für sein indiskutables unsportliches Verhalten völlig zu Recht einen 5er plus Spieldauerdisziplinarstrafe. Vom Trainer der U-19 Nationalmannschaft dürfte man aus unserer Sicht anderes erwarten!

Auf jeden Fall kassierten auch unsere beiden Streithähne je eine 2 Minuten-Strafe. Zu Unrecht mussten wir so die Schlussminuten mit nur 2 Feldspielern in Angriff nehmen. Der ihcSF Linth III setzte natürlich alles auf eine Karte und nahm seien Goalie raus.

Angespielt wurde in unserer Zone. Kormann machte das Bully. Während alle mit dem schlimmsten rechneten, sich im Kopf schon auf eine Verlängerung einstellten, machte Mäse kurzerhand den Emptynetter. Einfach so. Ganz von hinten. Durch alles durch. Genial!

Damit konnten uns die St. Galler den Sieg nicht mehr nehmen. Wieder mussten sie mit der furchtbaren Gewissheit nach Hause, dass sie gegen das kleine Freienbach verloren hatten.

 

Ein schöner Moment! Peace out.

 

 

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Cafi Holzofe, Wollerau