Chapeau, Männer! Da darf man wirklich seinen Hut ziehen! Das erste Playoff-Duell gegen den Dominator der Qualifikation haben wir zwar nicht gewonnen – aber den Eindruck, den wir dabei als Mannschaft hinterlassen haben, war grossartig!

Ohne Coach und überraschenderweise auch ohne Captain gingen wir mit nur 10 Akteuren in unser erstes Playoffspiel der 3. Liga. Wir waren nicht komplett und führungslos – also alles andere als verheissungsvoll gewappnet. Es mussten andere in die Bresche springen. Kormann machte den Coach und Bucher übernahm das Captainamt. Es zeigte sich schnell, dass Ersterer mehr als nur ein valabler Kandidat ist für den Job: Kormann liess uns mit 3 Sturmlinien (Bucher/Hefti; Lolo/Mirco; Sasch/Komin) und 2 Verteidigerpaaren auflaufen (Kormänen/Mettler und Soli/Tati) und schwörte uns ein für diesen wichtigen Match. Er gab die Verantwortung oft zurück ans Team an die jeweiligen Linien und sorgte so für regelmässige Einsätze aller Spieler, was zuletzt sicher nicht immer der Fall war. Auf der Bank herrschte damit absolute Ruhe mit einem genialen Teamspirit. So muss es sein!

Nach der Niederlage im letzten Qualispiel vom vorigen Wochenende gegen den gleichen Gegner, war uns von Anfang an klar, dass uns die St. Galler auch ohne ihre U-19 Natispieler in punkto Speed und Technik eine türkische Nasenlänge voraus sind. Aus diesem Grund versuchten wir unser Team auf 2 Dinge einzustellen: das Viereck in der Abwehr auf Teufel komm raus zu halten und jede erdenkliche Schussgelegenheit wahr zu nehmen. Das funktionierte bis auf wenige Szenen über das ganze Spiel gesehen sehr gut – eben gerade, weil der IHC Freienbach heute als Mannschaft überzeugte. Jeder kämpfte für den anderen, jeder half mit, unser gemeinsames Ziel zu erreichen.

Es erstaunt nicht, dass sich ausgerechnet Sash 2 Tore gut schreiben liess. Er blühte regelrecht auf – obwohl man auch sagen muss, dass Genie und Wahnsinn wiederum nicht weit auseinander lagen: nach seinem Abstaubertor zum 1:1 besorgte er uns in der 20. Minute den abermaligen Ausgleich, indem er zuerst die Scheibe auf den Stock des Gegners servierte, sie von dort aber sogleich wieder zurück eroberte, um darauf herrlich den Torhüter zu düpieren. Toll gemacht – es hätte aber auch ins Auge gehen können!

Das 2:2 war zu diesem Zeitpunkt durchaus verdient. Der ihcSF Linth III war nicht besser – zumindest nicht, was die effektiven Torszenen anging. Sie hatten vielleicht irgend etwas bei 90% Puckbesitz, aber richtig gefährlich wurde es selten. Und wenn doch, dann stand heute wieder ein überragender Ivi auf seinem Posten. Schliesslich kam es noch besser und wir konnten direkt vor der Pause durch Kormänen in Führung gehen. Er wurde von hinter dem Tor von Bucher magistral bedient.

Die zweite Hälfte nahm unser Team in Angriff, als ob es Unentschieden stünde. Wir gaben ab dem ersten Bully Vollgas. Leider erzielten wir damit nicht den gewünschten Effekt und Mirco fasste eine Strafe für... eigentlich nichts. Er hatte energisch foregecheckt und den aufbauenden Verteidiger mit dem Stock erfolgreich von der Scheibe getrennt – dass dieser fiel, war dem sonst solid pfeifenden Referee-Duo jedoch ein Dorn im Auge. Naja. Doch damit nicht genug: Weil Dan danach im Boxplay einen weiteren 2er kassierte, mussten wir für über eine Minute in eine doppelte Unterzahl. Die St. Galler liessen sich das natürlich nicht nehmen und erzielten postwendend 2 Tore zur 4:3 Führung. Shit!

Wir mussten also reagieren. Hefti brach auf der rechten Seite durch und – wie wir uns das vorgenommen hatten – brachte er die Scheibe aufs Tor. Der Schuss war nicht gefährlich (konnte er nicht, weil bedrängt, dazu backhand und praktisch schon fast auf Höhe der Grundlinie abgegeben), dennoch landete der Puck im Goal! Ein glückhaftes Eigentor via Abpraller vom Goalie und Rollschuh vom Verteidiger! Uns konnte es egal sein – drin ist schliesslich drin! Und das Spiel war wieder offen.

Dann kam es ganz dick. Nachdem die Aggresivität (vor allem auf Seite des Gegners!) zugenommen hatte, checkte Tati einen wild nachstochernden Stürmer mit Anlauf weg. Dieser flog weg - aber er hatte es verdient, weil er auch noch nachschlug, als Ivi die Scheibe längst unter Kontrolle hatte. Die Schiris mussten trotzdem handeln und sie verdammten Tati gleich für 5 Minuten auf die Strafbank. Weil auch Ivan offenbar in die anschliessende Keilerei involviert war, kassierte er ebenfalls einen 2er und schon war sie da: unsere nächste doppelte Unterzahl.

Kormann und Hefti übernahmen. Sie spielten aufopfernd, machten den Slot wasserdicht. Grossartige Szenen waren das! Dazu kamen Ivans Paraden und wir kassierten keinen weiteren Gegentreffer.

Im Gegenteil: der Gegner musste raus und wir konnten erstmals wieder verschnaufen. Jetzt wollten wir den Sieg und vielleicht wollten wir ihn etwas zu sehr, denn Bucher verspielte alle mentalen Vorteile umgehend, als er in der Defensive statt den auf einen Steilpass spekulierenden Kormann den Gegner bediente. Dieser sagte Danke und lies sich leider nicht zweimal bitten. Wieder rannten wir einem Rückstand nach und es waren nur noch wenige Minuten zu spielen.

Wir warfen alles nach vorne. Riskant zwar, aber wir wollten dieses Unentschieden! Ein Schuss von Talenta folgte, ein Abpraller und dann stand da Mirco genau richtig auf der rechten Seite. Es war genial. Für ihn typisch, fakelte er nicht lange und versenkte so den Puck zum 5:5. Damit gab es in Spiel 1 keinen Sieger. Am Sonntag geht’s weiter... COME ON BOYS!!!