IHC Devils Hinwil II - IHC Freienbach 5:6
Dem IHC Freienbach gelang heute ein Auftakt nach Mass. Mit 2 Siegen im Rücken gingen wir selbstbewusst und druckvoll in die Partie gegen den Tabellenletzten aus Hinwil. Schon in seinem ersten Einsatz brach Kormännen in der Mitte durch, dribbelte sich gekonnt durch die Verteidigung der Zürcher und realisierte den frühen Führungstreffer.
Eine knappe Minute später erhielt der Gegner einen 2er und wir unser erstes Powerplay. Die Scheibe kam via Bande nach hinten wieder zu Kormännen, der einfach mal draufhielt und – wir wussten kaum selber, wie uns geschah – der Puck lag schon wieder drin! Und Marcel war bereits Doppeltorschütze!
Seine Sicht war beschränkt, doch der gegnerische Torhüter hinterliess auch bei diesem Goal keinen überzeugenden Eindruck. Uns konnte das allerdings egal sein. Noch waren keine drei Minuten gespielt und wir lagen mit 2:0 vorne.
Wie so oft, wenn uns schnelle Führungstreffer gelingen, verstanden wir es auch heute nicht, aus dem frühen Vorteil Profit zu schlagen. Die Devils kamen praktisch mit ihrer ersten Chance in der 5. Minute zum Anschlusstreffer. Es war ein dummer Abspielfehler, da unsere Verteidigung bereits im Puckbesitz war; anstatt jedoch den Puck aus der Zone zu befreien, landete er direkt auf der Stockschaufel des gegnerischen Stürmers. Dieser bedankte sich für die Einladung und liess Roli, der heute wieder einmal im Tor stand, keine Abwehrchance.
Die ersten 10 Minuten der Partie mussten für die wenigen Zuschauer, die sich in der Eishalle Wetzikon einfanden, ziemlich unterhaltsam gewesen sein. Es sprach für uns, dass wir sofort den 2-Tore-Vorsprung wieder herstellen konnten. Komin wurde auf der linken Seite angespielt, wo er ungewohnte Freiheiten genoss und alleine aufs Tor ziehen konnte. Sein 3:1 zeugte von enormem Selbstvertrauen, denn er täuschte kurz an und umspielte dann den Goalie gekonnt, um schliesslich ins leere Tor einschieben zu können. Ein sehenswertes Solo. Es war bereits Komins 3. Treffer in dieser noch jungen Saison.
Die Führung war absolut verdient, denn wir waren in dieser Anfangsphase das klar bessere Team. Leider brachten wir uns mit einem erneuten Abspielfehler im Spielaufbau gleich wieder um die erkämpften Vorteile; die Hinwiler wussten sich nämlich zu benehmen und nahmen die Geschenke, die wir ihnen machten, dankbar an! So stand es 3:2 statt 3:0 und die bisher sieglosen Zürcher spürten wohl, dass heute durchaus erste Punkte für sie drinlagen.
Plötzlich spielten wir nicht mehr ganz so überzeugend und wir durften uns in der Pause bei Roli bedanken, dass wir überhaupt noch in Führung lagen: In der 18. Minute kratzte er nämlich noch einen Penalty!
Zur Pause dann diese Worte: «Jungs, wänder günne? Dänn spielet!» Coach und Captain waren baff und hatten dem Kurzauftritt Dans in der Garderobe nichts anzufügen. Er traf den Nagel genau auf den Kopf. Wir waren ja besser – wir mussten nur an uns glauben!
Dass der IHC Freienbach jedoch Mühe hat bei der Umsetzung solcher Dinge zeigten die Minuten nach der Pause. Anstatt wieder das Spiel zu machen, den Gegner in der eigenen Zone einzuschnüren und Druck zu erzeugen, brachten wir kein Bein vor das andere und kassierten umgehend den Ausgleich. Es war ein glücklicher Treffer für die Zürcher, aber wenn man dem Gegner so viele Freiheiten lässt, darf man sich nachher nicht wundern. Erst recht nicht, wenn dieser auch noch in Führung geht: nach etwas mehr als einer halben Stunde lagen wir das erste Mal in Rückstand – jetzt MUSSTEN wir reagieren!
Und da fragt man sich in der Retrospektive schon, wie das geht, denn: wir reagierten! Plötzlich setzten wir wieder nach, störten früher und zeigten wieder das Gesicht der ersten 10 Minuten. Der Ausgleich war schliesslich mehr als verdient und er passte symptomatisch: es war einer dieser «dreckigen» Treffer – also für einmal nicht divenhaft herausgespielt! Talenta brachte die Scheibe irgendwie aufs Tor und der Goalie lies abprallen. Lolo ging dahin wo’s weh tut und stocherte im Slot den Puck über die Linie! Toll gemacht! Ein super wichtiges Tor!
In Anbetracht der realistischen Chance auf erste Punkte, war nun der Gegner nervös und nahm eine weitere Strafe. Überhaupt hatten die Devils mit dem Regelwerk so ihre Probleme und fassten allein in der 2. Halbzeit 4 kleine Strafen und einen 10er. Uns konnte es recht sein, denn heute war unser Powerplay ganz okay. Bucher trug die Scheibe in die Angriffszone und spielte auf den völlig frei stehenden Mettler, der abzog und die abermalige Führung realisierte. Gut 10 Minuten waren noch zu spielen.
Jetzt wog die Partie hin- und her. Möglichkeiten auf beiden Seiten wechselten sich ab. Eine Druckphase der Zürcher, ein Schuss und der total unglückliche Ablenker von Talenta führten in der 45. Minute zum 5:5-Ausgleich. Sollten wir ausgerechnet gegen das Tabellenschlusslicht erstmals Punkte lassen? Die Antwort darauf gab dieses gleich selber, indem es eine weitere (völlig unnötige!) Strafe fasste. Schon wieder konnten wir Powerplay spielen. Eine Einladung quasi, so kurz vor Schluss. Und tatsächlich traf Bucher mit einem Luckypunch zum Sieg! Und diesen liessen wir uns nicht mehr nehmen!