IHC Freienbach - IHC Au Wolves 3:6
Gemessen an den Spielanteilen und Torchancen waren wir zum Schluss mit dem Resultat schlecht bedient. Wer in der letzten Viertelstunde der Partie derart einbricht, blind nach vorne rennt und sich auskontern lässt, hat nichts anderes verdient. Die Au Wolves spielten heute mit mehr Routine, ruhiger und waren in den entscheidenden Momenten einen Hauch besser.
Dass mehr dringelegen wäre, steht mit Blick auf die erste Hälfte ausser Frage. Obwohl das Score ein ausgeglichenen 2:2 anzeigte, waren wir das Team mit den effektiv besseren Möglichkeiten. Die erste Linie mit Oli, Hefti, Mettler und Sele powerten praktisch ausschliesslich nach vorne. Sie kamen mehrmals gefährlich zum Abschluss, doch klärte der gegnerische Schlussmann Bachmann Mal für Mal sicher. Aufwand und Ertrag stimmten klar nicht, denn die Führung konnten wir nicht realisieren. Im Gegenteil, ein Wechselfehler - wir hatten die Scheibe zwar weit weg vom eigenen Tor aber nicht unter Kontrolle - ermöglichte den Au Wolves ein 2 gegen 1, bei dem sie unserer Hintermannschaft keine Chance liessen. Mit diesem 0:1 waren wir schlecht bedient.
Allerdings blieb genug Zeit und sofort nahmen unsere Schäfchen wieder das Zepter in die Hand: gekonnt dribbelte Hefti durch und bewies tolle Übersicht, als er Oli ganz allein vor Bachmann frei spielte. Steiner liess sich nicht zweimal bitten und schloss sicher durch die Beine des Torhüters ab. Und wir hatten noch nicht genug. In der zweiten Hälfte der ersten 25 Minuten erarbeiteten wir ein klares Chancenplus. Sascha spielte Bucher frei, Bucher wiederum Oli (und alle frei vor dem Tor!), Hefti zog mit Speed am Verteidiger vorbei, doch wollte die verfluchte Scheibe einfach nicht rein! Umso schlimmer, weil wir letztendlich dafür bestraft wurden. Naiv, wie wir sind, liefen wir in den Konter - und das, nachdem wir minutenlang in der Zone des Gegners agierend gespielt hatten.
Wie erwähnt, fiel der verdiente Ausgleich noch in Halbzeit 1. Tati zog ab, Sascha setzte nach und Bucher musste nur noch einschieben. Wieder konnte es von vorne anfangen - wir waren überzeugt, dass wir noch einen draufsetzen konnten!
Erwartungsvoll starteten wir also in die zweite Hälfte. Und es gelang uns tatsächlich die frühe Führung. Oli brach auf der linken Seite durch und zog den Slapshot dem Querpass zu Hefti vor, womit er Bachmann überraschte und traf. Vielleicht ging es zu einfach, man merkte es an der Stimmung auf der Bank, der erste Sieg lag heute drin - keine Frage. Doch anstatt erstärkt weiter zu Werke zu gehen, wurden wir nervös. Individuelle Fehler, vielleicht auch die mangelnde Fitness, und die härtere (nicht immer regelkonforme) Gangart der Wolves, warfen in der Folge unseren Gameplan über den Haufen. Zudem kam der dubiose Treffer zum 3:4 im dümmst möglichen Moment: die Scheibe spickte nach einer Direktabnahme des Gegners ans Aussennetz - was wie ein Goal aussah, aber keines war - und lies das nicht immer sattelfeste Schiriduo, auch aufgrund übertriebenem Jubel der Gegner, auf Tor entscheiden.
Das war sicher dumm gelaufen. Naja. Wir hätten den Treffer aber auch genommen! Lehrgeld mussten wir auch nicht dafür bezahlen, sondern dafür, dass auf der Bank sprichwörtlich Torschlusspanik ausbrach, die Blöcke überhaupt nicht mehr stimmten, jeder dem anderen ins Wort fiel und wir so unser Ziel aus den Augen verloren. Statt auf dem Feld vehement gegen den abermaligen Rückstand zu protestieren, kassierten wir noch zwei weitere - aber nicht zwingende! - Gegentreffer zum 3:6.