IHC Freienbach - IHC Au Wolves 6:5 n.V.
Am Sonntag, dem zweiten Todestag von Chnöli trafen wir auf die Au Wolves, einem uns altbekannten Team aus ZIHL-Zeiten. Das Hinspiel konnten wir in der Verlängerung mit 7:6 gewinnen. Die Zürcher sind etwa gleich stark einzuschätzen wie wir. Mit einem beherzten Auftritt konnten sie am Samstag sogar gegen den Leader aus Basel triumphieren.
Aufgrund des bedeutenden Datums gab es vor dem Anpfiff eine Schweigeminute. Unsere Gedanken waren bei Chnöli und für ihn wollten wir das Spiel nach Hause holen. Leider war von dieser Entschlossenheit und dem Wille während der ersten Hälfte weder etwas zu spüren noch zu sehen. Die Au Wolves nutzten drei desolate Stellungsfehler in der Abwehr zur absolut verdienten 3:0-Führung aus. Wieder war ein Eigentor dabei. Der dritte Treffer fiel 2 Sekunden vor der Sirene. Überhaupt gar nichts funktionierte. Das Pech schien uns einmal mehr fest im Griff zu haben.
Irgendetwas musste dann mit dem IHC Freienbach in der Kabine passiert sein. Unser Team kam wie verwandelt zurück aufs Feld, spielte von Beginn weg aggressiv und glaubte wieder an die eigenen Fähigkeiten – eine Wandlung, wie sie bei besagtem Spielstand wünschenswert, nicht aber unbedingt zu erwarten gewesen war. Gut 2 Minuten waren gespielt als Bucher auf der rechten Seite von Hefti frei gespielt wurde und den Goalie der Wolves bezwingen konnte. Der oft gepriesene, frühe Treffer war Tatsache! Ein Funke Hoffnung keimte auf! Bucher und Hefti spielten ihren Einsatz zu Ende und liessen sich durch die dritte Sturmreihe ersetzen, welche in der 29. Minute für den Anschlusstreffer besorgt war. Komin passte auf Sascha, welcher mit einem seiner typischen Schlenzer millimetergenau in die untere rechte Ecke traf. Es fehlte nur noch ein Treffer – wir waren wieder dran!
Das schönste Tor des Nachmittags erzielte Hefti mit einem sehenswerten Solo durch die gesamte Hintermannschaft der Au Wolves. Mit viel Speed spielte er sich vors Tor und traf backhand in die obere linke Ecke zum Ausgleich! Ein riesiger Jubelschrei erfüllte die Inlinehalle. Drei dumme Gegentreffer und eine katastrophale erste Halbzeit waren auf einen Schlag vergessen.
Die Zürcher reagierten auf diesen Schlag ins Gesicht äusserst professionell. Ihre Toplinie brauchte nur gerade eine Minute, um den abermaligen Führungstreffer zu erzielen. Es war der erste Gegentreffer, bei dem unsere Abwehr nicht dumm aussah – das Goal war einfach clever herausgespielt.
Alles andere als professionell war fortan das Fairplay des Gegners. Jetzt folgten die Frustfouls, die Stockschläge und da und dort eine Schwalbe. Die Au Wolves, die bekannt sind für diese Idioten-Taktik, kassierten ihre Strafen, (zu) vieles liess man ihnen aber durchgehen. Das junge Schiriduo war wahrlich nicht zu beneiden. Sie machten ihre Sache nicht schlecht, sehr weh tat aber die nicht gepfiffene Strafe bei Olis Ausgleich, als einer im letzten Moment etwas gar offensichtlich das Tor verschieben musste. Der Treffer zählte natürlich auch nicht. Wir konnten dafür im zweiten kurz aufeinanderfolgenden Powerplay reüssieren. Die Wolves wechselten nur zögerlich, Meyer nützte den Raum und preschte vor, zog ab und Bucher verwertete den Abpraller.
Bucher war es auch, der mit einem äusserst dummen Beinstellen keine 4 Minuten vor Schluss wiederum dem Gegner ein Powerplay schenkte. Die Strafe war fast überstanden als die Zürcher tatsächlich wieder in Führung gingen. Sollte es wieder passieren? Würde ein weiteres Spiel so kurz vor Schluss verloren gehen? Nein. Denn Bucher plagte das schlechte Gewissen. Von der Strafbank zurück blieb er gleich auf dem Feld, spielte das Bully und brachte die Scheibe in die Zone des Gegners. Er setzte nach und brachte den Puck auf den vor dem Tor frei stehenden Talenta, der direkt abschloss und zum jetzt absolut verdienten Ausgleich traf (sich beim Passgeber aber nicht mal bedankte!).
Auch das zweite Rencontre der Saison ging also in die Verlängerung. Röcker erspielte sich kurz nach Wiederanpfiff eine Superchance, die er eigentlich machen müsste. Weitere Chancen folgten, der IHC Freienbach war überlegen. Dann fing Hefti einen Pass ab und lancierte mit einem kongenialen Pass in die Tiefe den Bucher, der alleine auf Bachmann losziehen konnte und den alles entscheidenden Treffer durch dessen Beine machte. Sieg nach Verlängerung! Chnöli muss das so gewollt haben. Wir haben heute für ihn gewonnen!