3. Niederlage in Folge: fertig mit Schweben auf Wolke 7

HC Sidewinders Affoltern a.A. - IHC Freienbach 6:4


Die wohl bekannteste Floskel im Mannschaftssport sagt ja bekanntlich: «Wer die Tore nicht macht, der kassiert sie!» Das weiss auch Marco Streller! Wir wissen es jetzt auch wieder, denn die Sidewinders aus Affoltern, mussten uns das ungeschriebene Gesetz am Sonntag unbedingt vortragen.

10 Minuten vor Schluss stand das Spiel 4:4 unentschieden. Die Partie konnte jederzeit auf beide Seiten kippen. Dann ein ungenauer Pass des Gegners. Bucher war schneller an der Scheibe als der Verteidiger, konnte diesen umlaufen und mit Hefti ein 2 gegen 1 fahren. Es war die Möglichkeit die Vorentscheidung zu erzwingen. Der Pass kam, gut getimet, Hefti zog ab – aber leider landete der Puck nicht im Netz sondern in der Magengegend des Torhüters.

Das darauffolgende Bully spielte Schober. Und er gewann es. Doch nicht zum ersten Mal stimmte hinter ihm die Zuordnung nicht. Bucher stand nicht am richtigen Ort und Talenta reagierte zu langsam. Jetzt zog Affoltern zu zweit los: Hefti, der als Einziger richtig schaltete, eilte sofort zurück. Er konnte den Treffer nicht mehr verhindern, denn im Gegensatz zu uns liessen sich die Zürcher diese super Chance nicht nehmen! Statt 5:4 stand es 4:5.

Die Szene war symptomatisch für unseren Auftritt im Zürcherischen Unterland. Wir waren nicht schlechter als der Gegner, aber unseren Aktionen fehlte der Biss. Die Szene hätte nicht entscheidend sein müssen – Zeit war ja noch genug da! Weil wir uns allerdings zu dumm anstellten und nicht die letzten Kräfte forcierten, war sie es. Gleich darauf kassierten wir das 4:6 und dieses brach uns das Genick und die Moral.

Letztere war vorher schon angeknackst: auf der Bank grassierte nämlich unser ältester Vereinsvirus einmal mehr. Es wurde gejammert, genörgelt, geflucht und alle waren Schuld, nur nicht man selber! Das müsste mal einer filmen! Wann merken sich die «gewissen Exponenten» (die sich durchaus angesprochen fühlen dürfen!), dass das nichts bringt! Nicht dem Spiel, nicht der Mannschaft und schon gar nicht sich selber! Wenn ihr’s schon besser wisst, dann macht es auch besser – gönd ufs Feld und möched doch äs Goal!!! Aber stimmt, so einfach ist das ja nicht...

Verlangt bitte nicht von den Mitspielern, was ihr selber nicht könnt oder was ihr selber nicht macht. Seid objektiver und endlich ehrlich zu euch selber! Wir verstehen uns schon richtig: Die Rede ist nicht von gut gemeinter Kritik – es geht um diese miese Stimmung, die einige verbreiten und die intern unsere Emotionen in die Höhe schnallen lässt. Die Energie und letztendlich der Kopf ist dann nicht da, wo er sein sollte. Alles klar? Habe fertig.

Nach drei Treffern innert 90 Sekunden durch Kormann, Hefti und Bucher lagen wir in der ersten Hälfte mit 3:1 vorne. Die Führung war zu diesem Zeitpunkt verdient; der IHC Freienbach spielte nach verhaltenem Start und frühem Gegentor sukzessive besser. Der Anschlusstreffer wenig später war unnötig. Wir standen nicht nah genug beim Mann und Ivan wurde unglücklich zwischen den Beinen erwischt. Ein dummes Goal, dem keine zwingende Aktion des Gegners vorausging.

Die Führung nahmen wir schliesslich mit in die Pause. Die Marschrichtung war klar. Nichtsdestotrotz waren die guten Vorsätze sogleich unbrauchbar, da der gute Wille in der 3. Liga einfach nicht genügt, wenn die Konzentration in der Garderobe bleibt. Anders ist es kaum zu erklären, dass die Sidewinders nur gerade 10 Sekunden (!) brauchten, um den Ausgleich zu erzielen. Das war scheisse!

Ob es an uns lag oder am Gegner, der auch nicht brillierte? Wir blieben gelassen. Es folgten gar einige gute Aktionen; unter dem Strich aber wären wir ganz klar in der Lage gewesen, besser zu spielen! Dass Ade die abermalige Führung trotzdem gelang, lag weniger an seiner Bisigkeit oder seinem grünen Daumen, es war dem gegnerischen Goalie zu verdanken, der total daneben griff. Das Spiel lief für uns: Wir waren 4:3 vorne und hätten in dieser Phase unbedingt nachsetzen sollen. Wir waren wirklich selber Schuld – die Gelegenheiten waren ja da! Aber wer die Tore nicht macht...-wie war das?!

 

 

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