Wenige Minuten vor Schluss wurde die Partie nochmals richtig rasant. Die Sidewinders drückten mächtig aufs Gaspedal, um noch den Ausgleich zu erzielen. Bisig hatte davor praktisch im Alleingang den Favoriten an die Wand gespielt. 4:2 lagen wir in Führung und Affoltern warf alles nach vorne!

Wir hielten dagegen, blockierten die Schüsse und Ivan bewahrte Ruhe. Es war nicht so, dass wir defensiv überfordert gewesen wären, aber etwas nervös waren wir gegen Ende schon. Schliesslich lag er zum Greifen nah, der erste Sieg in der 3. Liga! Die Zürcher waren offensichtlich bemüht, verloren sich aber mehr und mehr in Einzelaktionen. Der Anschlusstreffer keine Minute vor dem Ende der Partie hätte nie fallen dürfen – wir agierten beim Bully in der eigenen Zone einfach zu naiv. Kormann (aka der Kleine, der mir so gut gefällt!) entschied die Partie zu unserem Glück nur wenige Sekunden später mit einem gekonnten Heber von weit hinten ins leere Tor.

Unser erster Sieg in der 3. Liga lieferte eine wichtige Erkenntnis: wenn wir kämpfen, aggressiv spielen und uns mutig auf unsere Qualitäten in der Offensive verlassen, dann können wir es hier mit jedem Gegner aufnehmen! Das zeigte uns die erste Viertelstunde, als wir zu passiv waren und den Sidewinders einfach zu viel Raum zugestanden. Die Zürcher waren nie und nimmer besser als wir, aber sie gingen verdient mit 2:0 in Führung. Wir waren vorne zu wenig entschlossen, gingen nicht mit der letzten Konsequenz in den Abschluss und warteten hinten viel zu oft einfach ab, anstatt den Gegner zu stören. Bucher war in dieser Phase der auffälligste Spieler und scheiterte äusserst knapp mit einem Buebetrickli, als ihm die Scheibe im dümmsten Moment über die Stockschaufel sprang. Er rufte dem Team in Erinnerung, dass das jetzt die 3. Liga sei und nun auch der Letzte endlich den Finger aus dem Arsch ziehen solle!

Komin setzte dies als Erster um, als er die ihm gewährten Freiheiten auf der linken Seite ausnützte, die Scheibe aufs Tor brachte, um dort sogleich selber nachzusetzen! Die Scheibe prallte nach vorne ab, er war da und verwertete zum äusserst wichtigen Anschlusstreffer. Zur Pause lagen wir mit 1:2 hinten.

Die Motivation und der Glaube daran, das Ruder in der 2. Halbzeit ‘rumreissen zu können, war mit diesem Tor zurück. Und auch wenn zu Beginn der zweiten 25 Minuten auch noch nicht alles nach Plan lief, waren wir es jetzt, die klar den Ton angaben. Alle drei Linien waren in der 3. Liga angekommen und machten Druck. Oli war es schliesslich, der von Bisig lanciert ungewohnte Freiheiten genoss und den Puck im gegnerischen Tor unterbringen konnte. Es war ein wirklich sehenswerter Treffer, der unterstrich, dass auch gestandene Drittligateams defensiv keineswegs über alle Zweifel erhaben sind.

Allerspätestens nach dem Ausgleich war klar, dass der IHC Freienbach die Sidewinders schlagen kann. Das Spiel lief in der Folge für uns, denn schon wenig später fassten die Zürcher 2 kleine Bankstrafen kurz aufeinander. Im zweiten Powerplay lief Bucher hinter dem Tor durch und spielte den Puck genau auf den Stock von Bisig, der sich wunderbar im Slot freistellte und dankbar zur Führung einschob.

Es galt das Spiel konzentriert zu Ende zu spielen. Unsere drei Verteidigungslinien (Kormänen/Lolo; Dani/Mettler; Soli/Tati) machten dabei einen hervorragenden Job, was die heikle Schlussphase ja dann unterstrich. Bis dahin hielten sie uns gut im Spiel, fingen die gegnerischen Angriffe Mal für Mal ab und setzten auch immer wieder Akzente nach vorne. Mann des Spiels bleibt aber Bisig, der nur Minuten nach seinem Führungstreffer noch einmal die nötige Ruhe bewahrte, um den Puck gekonnt, links am Goalie vorbei, ins Tor zu schiessen. Es war der Doppelschlag, der dem Gegner das Genick brach!